01.07.2017

Veröffentlichung von Herdenschutzmaßnahmen zur Rückkehr der Wölfe

Nach Abschluss meiner Masterarbeit zum Thema „Wolfsmanagement durch Einbeziehung von Stakeholdern in Deutschland“ hat der Bundesverband des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU) eine Zusammenfassung der Ergebnisse veröffentlicht. Dazu wurde eine Übersicht über verschiedene Herdenschutzmaßnahmen erstellt und ein bundesweiter Vergleich aller Bundesländer durchgeführt.

Da die Wolfspopulationen in Deutschland im Jahr 2016 stetig wuchsen, wurden Entlastungsmaßnahmen für Hirt:innen kontrovers diskutiert. Entschädigungszahlungen für durch den Wolf gerissene Nutztiere sind in Deutschland ein gängiges Mittel, um zusätzliche wirtschaftliche Belastungen von Nutztierhalter:innen aufzufangen. Wichtig ist jedoch, dieses finanzielle Instrument mit einem Anreiz zur Reduzierung von Wolfsübergriffen auf Nutztiere zu kombinieren. Hierzu wird die Bezuschussung von Präventionsmaßnahmen allgemein befürwortet.

In der Masterarbeit wurde untersucht, wie die Bundesländer in Deutschland diese ökonomischen Maßnahmen umgesetzt haben. Die bestehenden Managementpläne und Förderrichtlinien der Bundesländer weisen dabei deutliche Unterschiede auf, die anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse bewertet werden konnten. Daraus wurden Anforderungen an eine optimale Ausgestaltung dieser Regelungen unter Berücksichtigung der jeweiligen Wolfsvorkommen abgeleitet. Dies ermöglichte eine Bewertung der Umsetzung in den einzelnen Bundesländern.

Die Ergebnisse von 2016 zeigten, dass Sachsen die fortschrittlichsten Regelungen zur Reduzierung und Vermeidung von wirtschaftlichen Mehrbelastungen für Nutztierhalter:innen umgesetzt hatte und damit Vorbild für die Bundesländer mit reproduzierenden Wolfsrudeln war. Rheinland-Pfalz hingegen hatte nur durchziehende Wölfe, aber bereits wichtige Maßnahmen umgesetzt. Das Bundesland konnte somit als Vorbild für ein proaktives Management gelten. Das länderübergreifende Management war jedoch nicht kohärent, was den Bedarf an nationalen Leitlinien unterstreicht.